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Die Geschichte Portugals

Die Geschichte Portugals erstreckt sich über Jahrhunderte und zeichnet sich durch ein fesselndes Zusammenspiel von Entdeckungen, Expansion, Kultur und Handel aus. Als eine einflussreiche Seefahrernation hat Portugal eine bemerkenswerte Rolle in der Weltgeschichte gespielt und ein reiches Erbe hinterlassen, das bis heute seine Präsenz in Land und Leuten zeigt.

Die Geschichte Portugals

Die Geschichte Portugals ©iStockphoto/Sean Pavone

Die Geschichte Portugals

Portugal hat eine sehr interessante geschichtliche Laufbahn, aufgrund der verschiedenen Völker, die das Land besuchten. Circa 2000 vor Christus wanderten Iberer, wahrscheinlich aus Nordafrika auf die iberische Halbinsel ein. Die Phönizier bildeten ca. 1200 vor Christus Seefahrerkolonien entlang der Küste. Zu einer Vermischung der Iberer und Kelten kam es im Jahre 600 vor Christus. Lusitaner gehörten auch zu den nun vermischten Keltiberern. Im Jahre 450 vor Christus wurde das Gebiet nach dem Zweiten Punischen Krieg an Rom abgetreten.

Durch eine römische Besiedlung im Südwesten des Landes entstand während der Kaiserzeit die Region Lusitania, das heute bekannte Gebiet um Talavera de la Reina. In der Völkerwanderungszeit endete die römische Herrschaft über das Gebiet und die Völker der Sueben und der Westgoten gründeten dort ihr Reich. Im 11 Jahrhundert wird das alte Lusitanerreich von der Dynastie der Aftasiden beherrscht. Der Residenzsitz der Aftasiden war in Badajoz. Die Abbadiden von Sevilla regierten den Süden des heutigen Portguals. 1492 werden durch das Königreich Asturien die Mauren völlig vertrieben. Die erste Grafschaft entsteht im 9. Jahrhundert mit der Presuria von Portucale durch Vimares Peres. Die zweite Grafschaft wird durch die Übergabe von Alfons den VI. an seinen Schwiegersohn Heinrich von Burgund begründet. Heinrich von Burgund wird durch die Versuche, Leon und Kastillen abzuschütteln, zu dem Stammesvater der portugiesischen Köngisdynastie. Im Jahre 1143 erreicht Portugal durch Alfons I. seine Unabhängigkeit. 1256 nach Christus wird Lissabon als Hauptstadt von Portugal erkoren. Das Haus Aviv, zweite Dynastie von Portugal, wird durch das Aussterben der ersten Dynastie abgelöst.

Wie auch schon die erste Dynastie, das Haus Burgund, stirbt die zweite Dynaste, das Haus Aviv im Jahre 1580 aus und wird durch die spanischen Habsburger ersetzt. Durch die Regierung der Spanier verliert Portugal seine Unabhängigkeit und wird als spanische Provinz erklärt. Im Jahre 1640 wird durch den Herzog von Braganza eine Adelsrevolte gegen die Spanier ausgeübt. Er krönt sich selbst zum König Johann IV. Das Haus Braganz ist vorerst die letzte portugiesische Dynastie. Nach dem schweren Erdbeben im Jahre 1755, mit einer geschätzten Stärke zwischen 8,5 und 9,0, stürzt das Land in immer tiefere Abhängigkeit durch England. Napoleonische Truppen besetzten das Land um 1807 nach Christus und die Königsfamilie flieht nach Brasilien.

Nach der Vertreibung der Franzosen, kommt es zur liberalen Revolution und Portugal erhält im Jahre 1821 seine erste Verfassung. Der letzte Miguelistenkrieg entscheidet über Absolutismus und konstitutionelle Monarchie. Brasilien erhält seine Unabhängigkeit im Jahre 1822 durch König Pedro den I. Nach dem Miguelistenkrieg herrscht Krieg zwischen den Linksliberalen und den Rechtliberalen. Die Zeit während der Auseinandersetzungen prägt das Land. Mit dem Tod der Königin Maria der II. stirbt das Haus Braganza aus. Durch die Ehe der Königin mit Ferdinand dem II. von Sachsen-Coburg und Gotha übernimmt die Familie direkt den Thron. Die Endphase der Monarchie ist durch republikanische Aufstände geprägt, wie z. B. der Staatsbankrott im Jahre 1891. Der König und sein Thronfolger werden durch ein Attentat auf die Monarchie im Jahre 1908 getötet und die Republik wird 1910 ausgerufen.

Im März 1916 beteiligt sich Portugal an dem ersten Weltkrieg an der Seite der Entente (Bündnis zwischen Frankreich, Russland und dem vereinigten Königreich). Von ca. 100.000 Soldaten sind geschätzte 7.000 gefallen. Die Instabilität der ersten Regierung in Portugal ist nicht zu übersehen. Putschversuche, monarchistische und kommunistische Aufstände zeichnen die Regierung. Mit einem Regierungsputsch wird die erste portugiesische Regierung im Jahre 1926 aufgelöst. Ein Zivilist namens Antonio de Oliveira Salazar wird ab 1928 Finanzminister, ab 1932 Ministerpräsident und erhält daher große Macht. Der sogenannte neue Staat „Estado Novo“ wird im Jahre 1933 gegründet. Ein autoritäres Gebilde mit faschistischen Tendenzen durch Einheitspartei, Geheimpolizei (PIDE)und Staatsjugend.

Durch den Diktator wurde ein Projekt des Ständestaates (Ein nach Berufsgruppen organisierter Staat)verfolgt. Das Land hat aus begangenen Fehlern gelernt und bleibt im zweiten Weltkrieg neutral. Portugal wird ein zentraler Platz für Geheimagenten aller Kriegsparteien. Er beliefert alle Seiten mit Rohstoffe, unter anderem auch Wolfram (weißglänzendes Schwermetall). Militärbasen der Alliierten werden auf den Azoren ab 1943 erbaut. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wird Portugal ein Mitgliedsland der Nato. Der Kolonialkrieg wird mit zunehmender Härte im Jahre 1960 in Afrika geführt. Salazar tritt 8 Jahre später wegen gesundheitlichen Problemen zurück. Dem Nachfolger Salazar, Marcello Caetano, wird schnell klar, das Portugal den Kolonialkrieg nicht gewinnen kann. Zu viel Staatsverschuldung wurde verursacht. Das Land Portugal wurde außenpolitisch zunehmend isolierter. 1974 ruft das Militär Portugals zu einem weiteren Putsch auf. Das Militär und auch die Bevölkerung solidarisierten, und es kam zu der Nelkenrevolution, die zu der Beendigung des Estado Novo führte.

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