Skip to main content

Coimbra – eine Reise in die Geschichte Portugals

Coimbra, die historische Universitätsstadt Portugals, strahlt einen einzigartigen Charme aus, der Besucher aus aller Welt in seinen Bann zieht. Als Zentrum der Bildung, Kultur und Geschichte ist Coimbra reich an architektonischen Schätzen, lebendigen Traditionen und einer lebhaften Studentenszene.

Coimbra

Coimbra ©iStockphoto/mkos83

Für mich als Portugalfan stellte sich im letzten Sommer wieder einmal die Frage, welchen Teil dieses wunderschönen Landes ich dieses Mal näher unter die Lupe nehmen sollte. Nachdem ich die großen Städte Lissabon und Porto schon kannte, entschloss ich mich, in diesem Jahr Coimbra einen Besuch abzustatten. Coimbra, die Kulturhauptstadt Portugals 2003, am Rio Mondego gelegen und mit einer der ältesten Universitäten Europas gesegnet, war ein echter Volltreffer.

Nach dem Bezug meines Zimmers in einem schönen Hotel mit Namen Trip Coimbra stand ein Besuch des Ortes auf dem Programm, der die Stadt so bekannt gemacht hat: Die Universidade de Coimbra. Sie ist nicht zu übersehen, denn sie liegt im Zentrum der hochgelegenen Altstadt, der Alta. In einem Gespräch mit Stdudenten erfuhr ich, dass in frühen Zeiten nur Lehrende und Lernende in Coimbra leben durften. Noch heute hat die Universität einen so guten Ruf, dass nur Absolventen in Portugal die Chance auf einen Ministerposten haben. Das nennt man Elitedenken. Wer diesen Ort des Wissens und Forschens besucht, sollte sich auf jeden Fall die Capela de Sao Miguel und die Bibliothek Joanina ansehen. Hier gibt es eine stattliche Sammlung von 300.000 Büchern.

Durch die vielen Studenten (ca. 20.000) ist die Stadt trotz ihrer Geschichte junggeblieben. Das merkte ich spätestens, als ich die Unterstadt, die Baixa, betrat. Man bewegt sich zwar durch eine Vielzahl von altehrwürdigen Gassen mit mittelalterlichen Häusern, aber das Leben ist jung und durch die Studenten international. Es gibt unzählige Einkaufsmöglichkeiten, kleine Restaurants und Lokalitäten, die zu einem abendlichen Besuch einladen. Ein echtes Erlebnis ist es auch, während einer kleinen Kaffeepause den Strassenmusikern zuzuhören.

Für religiös Interessierte lohnt sich ein Besuch in der romanischen Kathedrale Se Velha, der ehemaligen Jesuitenkirche Se Nova und dem Kloster Celas. Hier hat immerhin der heilige Antonius einen Teil seines Lebens verbracht. Wer sich für die Natur begeistert, so wie ich, der sollte unbedingt in den Botanischen Garten von Coimbra gehen. Was der Besucher hier an Flora zu sehen bekommt, sucht seinesgleichen.

Für Freunde von Museen bieten sich in Coimbra vor allem das Kulturzentrum Edificio Chiado mit sich abwechselnden Ausstellungen und das Museu Nacional de Machado de Castro mit Kunst einheimischer Bildhauer an. Leider war das Museu Nacional bei meinem Besuch wegen Bauarbeiten noch geschlossen.

Am Abend ist es für jeden Touristen eine Pflicht, in einem Restaurant Sardinhas Assadas, Caldo verde oder ein anderes, typisch portugiesisches Gericht zu versuchen. Das ist (fast) immer ein besonderes, weil geschmackvolles Erlebnis. Außerdem sollte man eine der Bars besuchen. Erstens ist Portugal für seine guten Weine bekannt und zweitens erwartet einen ein besonderes musikalisches Ereignis: Der Fado. Diese besonders melancholische Musikform besingt die Sehnsucht nach Glück, Liebe und Geborgenheit. Amalia Rodrigues gilt als die bekannteste Vertreterin dieser Stilrichtung. Auf der Suche nach einem Geschenk stößt der Suchende schnell auf eine besondere Art von Kunsthandwerk. Als Louca de Coimbra wird das in Coimbra und der Umgebung hergestellte und handbemalte Porzellan bezeichnet. Hier findet man wirklich hochwertige Kunst zu relativ kleinen Preisen.

Das Urteil dieser Reise lautet: Es lohnt sich wirklich, diese Stadt zu besuchen. Ob Kulturfreund, Naturinteressierter oder Wissenshungriger, es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Top Artikel in Portugal Reiseberichte