Geografie in Portugal
Die Geografie in Portugal ist äußerst vielfältig und bietet eine eindrucksvolle Mischung aus atemberaubenden Landschaften entlang der Küste, majestätischen Gebirgen im Landesinneren und fruchtbaren Ebenen im Süden. Mit seinem langen Küstenstreifen am Atlantischen Ozean und den markanten Gebirgszügen wie der Serra da Estrela präsentiert Portugal eine facettenreiche Natur, die Reisende und Naturliebhaber gleichermaßen begeistert.
So unterschiedlich die klimatischen Zonen Portugals sind, so unterschiedlich zeigt sich auch das geografische Antlitz des Landes. Portugal liegt im Westen der Iberischen Halbinsel und ist gut 92.000 km² groß. Seine Fläche verteilt sich auf 5 Regionen auf dem Festland und 2 autonome Regionen im Atlantik. Im Norden des Festlandes herrscht ein relativ gemäßigtes, feuchtes Klima, das stark vom Atlantik beeinflusst wird. Über dem bergigen Land regnen sich viele Wolken ab. Was Touristen vielleicht weniger erfreut, begünstigt andererseits in Zusammenspiel mit sehr fruchtbaren Böden eine üppige Vegetation. Der bergige Nordosten wird weniger vom Atlantik beeinflusst und weist ein eher kontinentales Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern auf. Die zum Teil mit dichtem Wald bestandenen Gebirgsmassive im Norden durchschneiden einige Flüsse wie beispielsweise der Rio Douro. Vor allem der Weinanbau bestimmt hier das Landschaftsbild.
Das wichtigste Skigebiet des Landes findet man in Mittelportugal in der bis zu 1993 Meter hohen Serra da Estrela. Ein Winterurlaub in der Serra lohnt sich allerdings kaum, die Alpen sind doch weitaus näher und bieten bessere Schneebedingungen. Die Serra teilt das Land geografisch in einen Nord- und einen Südteil, sie ist die höchste Erhebung des kontinentalen Portugals. Die Mitte des Landes ist hügelig und wie auch der Norden sehr fruchtbar. Neben Wein, Orangen, Zitronen und Oliven wachsen hier auch Getreide und Gemüse. Weiter südlich wird das Terrain etwas flacher, die Niederschlagsmengen geringer. Diese Landschaft ist typisch für den Alentejo: Getreidefelder so weit das Auge sieht, nur unterbrochen von einigen Korkeichen oder Olivenhainen. Von Zeit zu Zeit trifft man auch auf einige Palmen, Kiefern und Eukalyptus. Letzterer wurde gepflanzt, um Gebiete schnell wieder aufforsten zu können – er hat aber den Nachtteil, dass er aufgrund seiner ätherischen Öle im Falle eines Brandes dazu neigt zu explodieren.
Den Süden des Landes kennzeichnen wundervolle flache Sandstrände und bizarre felsige Küstenabschnitte, türkisblaues Meer und sukkulente Pflanzen. Die Küste hier ist ideal zum Baden und Schwimmen geeignet. Steilküsten und Sandstrände wechseln sich auch an der Westküste Portugals ab. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: die Kraft des Atlantik trifft kaum gebremst auf die Küste, starke Strömungen, hohe Wellen und vergleichsweise kaltes Wasser machen das Baden und Schwimmen gefährlicher als an der Algarve. Dafür herrschen optimale Bedingungen für Surfer und Segler. Zu den wichtigsten Flüssen des Landes zählen der in Spanien entspringende Tejo, der ebenfalls aus Spanien kommende Douro und der mit 234 Kilometern längste Fluss Portugals, der Mondego.
Geografische Besonderheiten stellen die Azoren und Madeira dar, die beiden autonomen Regionen mitten im Atlantik. Bis auf eine Insel, Santa Maria, sind alle anderen vulkanischen Ursprungs. Der fruchtbare vulkanische Boden und die ganzjährig warmen Temperaturen verwandeln einen Großteil der Inseln in Gewächshäuser unter freiem Himmel. Ursprünglich mit dichten Wäldern und sogar endemischen Pflanzen bewachsen tauchen eingewanderte Pflanzen wie beispielsweise Hortensien die Inseln heute in ein buntes Blumenmeer. Aufgrund der geografischen Abgeschiedenheit der Archipele gibt es hier zum Teil einzigartige Flora und Fauna, die in Naturreservaten streng geschützt wird. Auf Pico befindet sich der gleichnamige Vulkan, der mit 2351 Metern der höchste Berg Portugals ist. In Bezug auf Flora und Fauna sind die Azoren und Madeira die wohl interessantesten Regionen des Landes. Ihre Pflanzen- und Tierwelt ist bis heute nicht vollständig erforscht, ganz zu schweigen von ihrer Unterwasserwelt. Dank des nahen Golfstroms und des kalten Atlantikwassers, die sich um die Inseln herum vermischen, sind sie Anziehungspunkt für unzählige Tierarten wie Thunfisch, Wal, Hai, Delfin oder Rochen. Auch vor der Küste Festland-Portugals tummeln sich Wale und Delfine, die man von Booten aus beobachten kann. Zu Land trifft man häufig auf wilde Ziegen, Füchse, Kaninchen und ab und zu sogar auf größere Tiere wie Wölfe oder Luchse. Bemerkenswert sind die Hunderassen, die Portugal im Laufe der Jahre hervorgebracht hat. Der Cão da Serra da Estrêla ist beispielsweise ein Herdenschutzhund, der seine Herde auch gegen Wölfe zu verteidigen vermag. Der Cão de Agua Português ist dagegen ein Fischerhund, der die Fischer bei ihrer Arbeit unterstützt und im Wasser die Fische in ihre Netze treibt.